
Warum KJPP?
So einzigartig wie jedes Kind und jede Familie ist, so unterschiedlich sind auch die Gründe, Unterstützung zu suchen. Manche Kinder zeigen sich traurig oder ängstlich, andere reagieren mit Wut, Rückzug oder körperlichen Beschwerden. Oft ist dies ein Zeichen innerer Belastung – und der erste Schritt zur Hilfe ist, genauer hinzuschauen.
Mögliche Gründe für eine Psychotherapie können sein:
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anhaltende oder belastende Gefühle (z. B. Traurigkeit, Angst, Wut)
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Lern- oder Konzentrationsschwierigkeiten
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Folgen traumatischer Erlebnisse
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körperliche Beschwerden ohne klare organische Ursache (z. B. Schmerzen, Schlafprobleme)
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Konflikte in der Familie, Schule oder im Freundeskreis
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auffälliges oder verändertes Verhalten


Behandlungsangebot
Diagnostik und Beratung
In gemeinsamen diagnostischen Gesprächen erstellen wir einen individuellen Behandlungsplan. Bei Bedarf führen wir standardisierte Tests durch. Eine Beratung kann dabei helfen, die eigene Intuition wiederzufinden und die eigenen Ressourcen in den Blick zu nehmen.
Medikation
Eine medikamentöse Behandlung kann in manchen Fällen hilfreich sein, um Symptome zu lindern und den Alltag besser bewältigen zu können. Dabei gilt für mich immer: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Medikamente sind niemals die alleinige Behandlung, sondern bilden eine Säule innerhalb eines umfassenden therapeutischen Konzepts. Sie werden stets in Kombination mit Gesprächen, begleitenden therapeutischen Maßnahmen und einer engen Abstimmung mit Eltern und Umfeld eingesetzt.
Gemeinsam finden wir den Weg, der Ihrem Kind am meisten Unterstützung und Entlastung bietet – behutsam, transparent und individuell abgestimmt.
Psychotherapie
In der Psychotherapie geht es im Kern um Gefühle – um solche, die belasten, verunsichern oder den Alltag erschweren. Manchmal entstehen diese Gefühle durch schwierige oder schmerzhafte Erfahrungen. Sie können sich in Form von Traurigkeit, Wut, Unruhe oder Rückzug zeigen und so das Verhalten beeinflussen.
Psychotherapie bietet die Möglichkeit, diese inneren Empfindungen besser zu verstehen und Wege zu finden, mit ihnen umzugehen. Dabei kann das Gespräch im Vordergrund stehen – oder auch nonverbale Ausdrucksformen wie Spiel, Malen oder Bewegung. Gerade für Kinder und Jugendliche kann dies ein natürlicher Zugang sein, um sich mitzuteilen.
Zentral in der Therapie ist jedoch nicht allein das Sprechen, sondern die Beziehung zwischen Therapeutin und Patient:in. Diese vertrauensvolle, wertschätzende Beziehung kann zu einer heilsamen Erfahrung werden – und als Modell für zukünftige Beziehungen dienen, sei es im Freundeskreis, in der Familie oder in der Schule.
Ablauf:
Eine Psychotherapiesitzung dauert 50 Minuten und findet in der Regel 1 bis 2x wöchentlich statt. Dabei unterscheidet sich der Ablauf je nach Alter des Kindes.
Babys und Kleinkinder: Hier findet die Behandlung gemeinsam mit den engsten Bezugspersonen des Kindes statt.
Kinder: Auch hier sind die engsten Bezugspersonen des Kindes wichtige Partner im Behandlungsbündnis. Es findet daher nach jeder 4. Behandlungsstunde ein Bezugspersonengespräch statt. In der Kindertherapie werden je nach individuellem Entwicklungsstand nonverbale Mittel (Spiele, kreative Mittel) genutzt, um eine gemeinsame Ausdrucksweise zu entwickeln.
Jugendliche: Mit zunehmendem Alter der Jugendlichen erfolgt die Therapie sprechend (im Sitzen) und Elterngespräche werden weniger wichtig. Bei Bedarf finden diese dann nur in Rücksprache und mit Einverständnis der Jugendlichen statt.
Gruppentherapie: Die Kraft der Gruppe kann im Heilungsprozess wie ein Katalysator wirken. Eine Gruppentherapiesitzung findet in einer kleinen Gruppe statt und dauert in der Regel 90 Minuten.
Familientherapie
Familienkulturen sind sehr verschieden. Eine gemeinsame Kommunikation, die das gegenseitige Verstehen ermöglicht und so die Verbindung untereinander stärkt, stehen in der Familientherapie im Fokus. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die wechselseitigen Beziehungen und Interaktionen zwischen den Familienmitgliedern gelegt, um Symptome zu verstehen und auflösen zu können. Auch hier spielen unbewusste Phantasien, Wünsche oder Delegationen oft eine bedeutsame Rolle. Die Familientherapie ist besonders geeignet, wenn die Familie ein gemeinsames Problem identifizieren kann und alle gleichermaßen bereit sind, daran zu arbeiten.
Mein Ansatz
Die tiefenpsychologisch fundierte (psychodynamische) Psychotherapie für Kinder und Jugendliche gehört zu den wissenschaftlich anerkannten und wirksamen Richtlinienverfahren. Sie basiert auf den Grundannahmen der Psychoanalyse und geht davon aus, dass seelische oder auch körperliche Symptome – sofern keine organische Ursache vorliegt – Ausdruck innerer Konflikte oder Belastungen sind. Oft stellen sie einen Versuch dar, eine Entwicklungskrise oder schwierige Lebensphase zu bewältigen.
Überfordernde Erlebnisse oder traumatische Erfahrungen können Gefühle von Hilflosigkeit hervorrufen und zu Symptomen führen, die den Alltag beeinträchtigen. Viele dieser inneren Prozesse laufen unbewusst ab – der Körper, das Verhalten und das Beziehungserleben werden so zum „Sprachrohr der Seele“.
Im therapeutischen Prozess geht es darum, diese unbewussten Dynamiken zu verstehen, Stressoren zu erkennen und gemeinsam Wege zur Veränderung zu finden. Dabei lege ich besonderen Wert darauf, die individuellen Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten jedes Kindes oder Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen und zu stärken. Eine wertschätzende, respektvolle Haltung auf Augenhöhe bildet dabei die Grundlage meiner Arbeit.
Zusatzqualifikationen:
- Psychoanalytische Paar- und Familientherapeutin (BVPPF)
- EMDR Therapeutin (EMDRIA)
- Spezielle Psychotraumatherapie f. Kinder- & Jugendliche (DeGPT)
- Marte Meo Therapeutin & Kollegentrainerin
